„Benjamin Blümchen“-Autorin Elfie Donnelly: „Die Wokeness macht mich eh fertig“

23. August 2024 in Familie


Kindertagesstätte ändert Benennung nach Benjamin Blümchen: „Der bequeme, Zuckerstücke vernichtende Elefant ist nicht mehr vereinbar mit der Konzeption“ – Donnelly: „Das Ärgste ist aber, dass ich manchmal schon die Schere im Kopf habe beim Schreiben“


Wien (kath.net) Eine bisher nach dem beliebten Zeichentrickhelden Benjamin Blümchen benannte Kindertagesstätte in Bautzen (Sachsen) hat sich nun umbenannt. Der Name sei nicht mehr zeitgemäß, „Der bequeme, Zuckerstücke vernichtende Elefant ist nicht mehr vereinbar mit der Konzeption“, heißt es aus der KITA. Eltern und Kinder hätten sich für die an Sport orientierte Einrichtung auf „Spreewichtel“ geeinigt. Das berichtete die österreichische Tageszeitung „Krone“ und fragte bei der Autorin nach, aus deren Feder die Idee zum sprechenden Elefanten geflossen war.

Die Österreicherin Elfie Donelly kritisierte gegenüber der „Krone“, dass es ein „ein bisserl lächerlich, den Dickhäuter auf seine Vorliebe für Zuckerstückchen zu reduzieren“. Er sei halt „ein Zuckergoscherl“, erläuterte sie mit einem wienerischen Begriff, „aber Zucker zu jagen ist nicht seine Hauptbeschäftigung“. Denn „seine wichtigsten Eigenschaften sind schließlich ein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit, er ist empathisch bis zur Selbstaufgabe und sehr, sehr tolerant. Dass ausgerechnet in meiner Meinung nach politisch fragwürdigen Ecken von Deutschland Zuckerstückchen wichtiger sind als moralische Werte, das spricht schon Bände.“

Sie hält auch insgesamt wenig von der Cancel Culture, der inzwischen immer mehr Kinderhelden zum Opfer fallen. „Das Ärgste ist aber, dass ich manchmal schon die Schere im Kopf habe beim Schreiben“, stellt sie fest. Sie frage sich beispielsweise: „Darf ich noch ,dick‘ schreiben? Nein. Dürfen im Hörspiel ,Ausländer‘ einen hörbaren Akzent haben oder findet man das respektlos, obwohl doch die Realität so ist? Die Wokeness macht mich eh fertig. Gendern halte ich für völlig überflüssig. Ich habe eh immer schon ,Landeshauptfrau‘ gesagt, oder ,Feuerwehrfrau‘, mich würde aber auch ‘Mann‘ nicht stören, wir haben ja auch ,Humanity‘ und nicht ,Huwomanity‘“, erläutert sie wörtlich gegenüber der Kronenzeitung.

 


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