Kiewer Weihbischof bei Jugendfestival in Medjugorje: Kriege durch Gebet und Fasten beenden

7. August 2024 in Jugend


Mehrere Zehntausend Jugendliche aus aller Welt hatten sich trotz extremer Hitze in dem herzegowinischen Wallfahrtsort versammelt, begleitet von über 700 Priestern und mehr als einem Dutzend Bischöfen


Medjugorje  (kath.net/KAP) Mit einem Gottesdienst zu Tagesanbruch auf dem Krizevac-Berg ist am Dienstag in Medjugorje das fünftägige Internationale Jugendfestival (Mladifest) zu Ende gegangen. Mehrere Zehntausend Jugendliche aus aller Welt hatten sich trotz extremer Hitze in dem herzegowinischen Wallfahrtsort versammelt, begleitet von über 700 Priestern und mehr als einem Dutzend Bischöfen. Das zum 35. Mal veranstaltete Großereignis solle den Jugendlichen "genügend Kraft, um zu Hause authentische Christen und Zeugen des Glaubens sein zu können", formulierte der Franziskaner-Provinzial für die Herzegowina, P. Jozo Grbes, im Rahmen des Treffens.

Auch der Selige Franz Jägerstätter (1907-1943) war Thema bei den Vorträgen und Katechesen des Mladifests. Ortspfarrer P. Zvonimir Pavicic nannte den österreichischen NS-Kriegsdienstverweigerer als Beispiel dafür, dass eine "Freundschaft mit Jesus" auch die Konfrontation mit schwierigen Entscheidungen nicht scheue. Für Jägerstätter sei diese Freundschaft der Grund gewesen, keinen Kriegsdienst für Hitler zu leisten und dabei andere töten zu wollen. "Jägerstätter war Vater und Ehemann, über allem jedoch auch Christ, und aus Liebe zu Christus hat er den eigenen Tod angenommen." Damit habe er eine "Revolution" ausgelöst, erklärte der Franziskanergeistliche.

"Marienwunder" in Ukraine

Einer den Vortragenden war der Kiewer Weihbischof Oleksandr Yazlovetskiy, der über seinen eigenen Zugang zu Medjugorje sprach. 2010 sei er als junger Priester "als Spion" und ohne Kollar in den Wallfahrtsort gekommen, aus dem seit 1981 Marienerscheinungen berichtet werden. Seine anfänglichen Zweifel daran hätten sich jedoch aufgelöst. Yazlovetskiy sah in den Geschehnissen in seinem Heimatland die Ereignisse von Fatima bestätigt. Damals zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe die Jungfrau Maria in Erscheinungen zum Gebet um Frieden aufgerufen, da dieses alles verändern könne. Der Rosenkranz werde in der Ukraine heute besonders von Jugendlichen gebetet, "und zwar nicht nur von Katholiken", so der Bischof.

Es gäbe viele Berichte von Menschen, die durch das Gebet inmitten der Kriegsgefahr sehr unmittelbar die Hilfe Mariens erfahren hätten. Dass die ukrainischen Truppen nach der russischen Belagerung Kiews Ende März 2022 die gesamte Region zurückeroberten, bloß Tage nachdem Papst Franziskus Russland und die Ukraine dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht hatte, nannte Yazlovetskiy ein "marianisches Wunder". "Gemeinsam mit Maria können wir alle Kriege beenden, denn nur durch Gebet und Fasten können Kriege verhindert werden", so der Bischof.

"Heilung" im Pilgerort

Mit Evelio Menjivar-Ayala war ein weiterer Weihbischof - jener von Washington - beim Mladifestival anwesend. Der US-Geistliche bezeichnete Medjugorje als "Schule des Friedens und der Geschwisterlichkeit für die ganze Welt", zugleich als Antwort auf das allgemeine Bedürfnis nach "Heilung". In dem bosnischen Wallfahrtsort, in der die Jungfrau Maria als "Königin des Friedens" verehrt wird, erlebten viele Menschen eine Versöhnung mit Gott. Sie kehrten zu den Sakramenten zurück und kämen nach Hause mit der festen Absicht, "die Beziehung zu ihren Lieben zu verbessern, eine Sucht zu bekämpfen oder sich von schlechten Bindungen zu befreien", so der Washingtoner Weihbischof. Beispiele von teils drastischen Lebenswenden gab es bei dem fünftägigen Großevent gleich mehrere, darunter von etlichen Jugendlichen der Gemeinschaft "Cenacolo", die sich auf die Arbeit mit ehemaligen Drogenabhängigen spezialisiert hat.

Das in Linz lebende Ex-Model Simona Mijokovic berichtete, wie ihr dank ihres gläubigen Ex-Mannes sowie durch Gebet und Fasten der Weg aus Drogensucht, Bulimie und Okkultismus in ein glückliches Familienleben gelang.

Mit dem Briten John Pridemore trat auch ein ehemaliger Gangster ans Mikro und berichtete, wie er infolge der Scheidung seiner Eltern mit dem Stehlen begonnen hatte und in der Unterwelt Karriere machte. Erst nachdem er bei einer Schlägerei vor einem Londoner Nachtklub fast zum Mörder wurde, habe er zu beten begonnen, sei - inspiriert von Mutter Teresa - ein tiefgläubiger Katholik geworden und habe ein völlig neues Leben begonnen. Inspirierender Glaube Mehrere Zeugnisse drehten sich um religiös inspirierte soziale Initiativen.

Von bisher drei Milliarden ausgegebenen Schulmahlzeiten in den ärmsten Ländern der Welt berichtete der Schotte Magnus MacFarlane-Barrow, in Medjugorje inspirierter Gründer des Hilfswerks "Mary's Meals", dessen Vortrag auch Sr. Medhin Tesfay aus dem äthiopischen Tigray begleitete. Die Ordensfrau sprach über die anhaltende humanitäre Krise in der ehemaligen Bürgerkriegs-Region, in der laut ihren Angaben weiterhin 58 Prozent der Kinder auf Ernährungshilfe angewiesen sind. Carlo Sego präsentierte den 2016 in Medjugorje gegründeten Sozialhilfsverein "Mariens Hände" (Marijne ruke).

 

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