Woran sollen sich deine Kinder erinnern?

7. August 2024 in Familie


Eine positive Familienkultur ist nicht selbstverständlich. Die Sommerferien sind eine gute Chance, jene Werte umzusetzen, die Eltern wichtig sind. Von Petra Knapp.


Wien (kath.net) Wie entwickle ich eine positive Familienkultur? Vor allem der Sommer ist eine gute Zeit für Väter und Mütter, um über das Zusammenleben in der Familie nachzudenken und sich neu zu fokussieren. Die meisten Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder in einer liebevollen, guten Umgebung aufwachsen, aber sie wissen nicht, wie sie das umsetzen können.

„Sie fühlen sich überfordert, wenn sie wählen müssen, welche Gewohnheiten und Traditionen für sie am Wichtigsten sind“, heißt es in einem Beitrag auf der Plattform „Aleteia“. Viele fragen sich auch, „ob sie die Kultur einer anderen Familie nachahmen sollen, bei der es anscheinend gut läuft“.

Immer wieder verlieren Familien den Fokus, weil Krisen auftreten, jemand krank wird, Job, Kindergarten und Schule herausfordernd sind und Eltern das Gefühl haben, die Kontrolle über das Geschehen zu verlieren. Was tun?

„Beginne mit dem Ziel vor Augen“, schreibt die Autorin. Eine Familie umfasst die Gewohnheiten, Werte, Regeln und Prioriäten, die eine Familie ausmachen. Der russische Schriftsteller Leo Tolstoi notierte einmal, alle glücklichen Familien seien einander ähnlich, während unglückliche Familien auf ihre je eigene Art und Weise unglücklich seien.

Für die Entwicklung einer guten Familienkultur müssten sich Eltern nur eine Frage stellen:  Woran sollen sich deine Kinder erinnern, wenn sie eines Tages erwachsen sind und auf ihre Kindheit zurückschauen? „Welche Dinge sind so wichtig für dich, dass sie entscheidende Merkmale des Lebens deiner Kinder zuhause sein sollen?“

Wenn du diese Frage beantwortest, hast du gleichzeitig die Werte deiner Familie benannt. Alle Regeln, Traditionen und Gewohnheiten eurer Familienkultur werden auf natürliche Art und Weise aus diesen Werten heraus entstehen. „Fertige eine Liste der bedeutendsten Dinge an, auf die du als Elternteil achten willst, und strukturiere dann die Tage und Wochen so, dass sie diese Prioritäten reflektieren.“

In der Frage der Prioritäten – von Sport bis Kreativität bis Wissen – gebe es kein Richtig oder Falsch; nur der lebendige Glaube sollte ganz vorne auf der Liste der Prioritäten stehen, empfiehlt die Autorin. Die Grundlage jener tiefen Freude, die man in der Familie erlebe, sei „die Gegenwart Gottes in der Familie“, zitierte sie ein Wort von Papst Franziskus.


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